Zum vierten Mal hat das MIT-Magazin Technology Review die aus seiner Sicht weltweit 50 innovativsten Unternehmen für 2017 vorgestellt. Jedes Jahr nominieren die Redakteure der deutschen Ausgabe große Firmen und Startups, die im vergangenen Jahr „durch bahnbrechende Ideen und wegweisende Fortschritte aufgefallen sind”, wie es heißt.
Dabei seien nicht die Höhe der Forschungsausgaben, der Aktienkurs oder die Anzahl der Patente entscheidend, sagt Robert Thielicke, Chefredakteur der Technology Review: „Wir suchen nach technologischen Wendepunkten, die zum Umdenken zwingen.”
Wenig überraschend gehören auch große Player wie Google mit Alphabet, IBM, Microsoft oder Amazon zu diesen innovativsten Firmen. Aber auch etliche deutsche Unternehmen konnten die Experten mit ihren Ideen und Erfindungen offenbar überzeugen, wie etwa die Beispiele Adidas (Fitness), Continental (Mobilität), Amsilk (Biotech), Holoplot (Entertainment), Cyberdyne (Medizin) oder Volocopter (Lufttfahrt) zeigen.
Lob erhält auch der Chiphersteller Nvidia. Rund drei Milliarden Dollar habe das Unternehmen für die Entwicklung seiner Pascal-Architektur ausgegeben. Gut investiert, findet die Jury, denn die auf maschinelles Lernen spezialisierten Chips würden „von immer mehr Kunden eingesetzt, etwa für autonomes Fahren oder in Drohnen”.
Adidas seinerseits erfinde die Produktion von Sportschuhen neu, heißt es. Lange nach Asien ausgelagert, komme diese nun dank Automation und 3D-Druck wieder zurück nach Deutschland. Das Unternehmen baut im fränkischen Ansbach derzeit eine sogenannte „Speedfactory” auf, die individualisierte Schuhe aus dem 3D-Drucker erzeugt. Eine zweite Fabrik wurde für Atlanta angekündigt.
Per Vernetzung sollen Fahrzeugdaten mit anderen geteilt werden. Dieses von Continental angesteuerte Ziel hebt die Jury positiv hervor. Das Unternehmen kooperiere mit dem Wetterdienst Météo-France. Dank eingebauter Sensoren würden Autos so zu rollenden Wetterstationen. Derzeit laufe ein Test mit 200 Fahrzeugen in Frankreich.
Und das deutsche Biotech-Unternehmen Amsilk habe es geschafft, aus den stahlharten, elastischen, sauerstoffdurchlässigen und wasserabweisenden Fäden von Spinnennetzen eine Textilfaser herzustellen, aus der „bald Sportbekleidung entstehen“ soll.
Adidas (Deutschland): Moderne Produktion von Sportschuhen, die dank Automation und 3D-Druck wieder zurück nach Deutschland kommt.
Alibaba (China): Entwicklung des KI-Produkts ET Medical Brain, das medizinisches Personal bei der Arbeit unterstützen soll.
Alphabet (USA): Entwicklung von Tensorflow als frei zugängliche Plattform, die zum wichtigsten Werkzeug für Maschinenlerndienste werden soll.
Amsilk (Deutschland): Produktion eines Materials, das reißfester ist als Stahl, elastischer als Gummi, sauerstoffdurchlässig und wasserabweisend.
Autodesk (USA): Entwicklung des Forschungsprojekts „Dreamcatcher”, das die Arbeit von Designern erleichtern soll.
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